PneumoniaResearchNetwork onGeneticResistance and Susceptibility for the EvolutionofSevereSepsis
PROGRESS ist ein Forschungsvorhaben, welches
Aktivitäten von drei durch das Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Netzwerken zusammenführt:
NGFN - Nationales Genomforschungsnetz „Infektion und
Entzündung“
PROGRESS wird im Rahmen
des Programms "Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen" ebenfalls vom BMBF gefördert.
Das Hauptziel von PROGRESS ist es, Transkriptom-
und Proteom-basierte Signaturen sowie Biomarker und genetische Polymorphismen
zu identifizieren, die mit ambulant oder im Krankenhaus erworbenen Pneumonien
und ihren schweren Manifestationen assoziiert sind.
Im Zentrum des Projektes steht die Ermittlung der Determinanten
des Übergangs von unkomplizierter ambulant erworbener Pneumonie (uCAP) zu
schwerer CAP (sCAP) bis hin zu CAP, die zum septischen Schock führt (ssCAP). Eine
gleiche Analysenlinie soll den Progress von nosokomial erworbener Pneumonie
(HAP) und Ventilator-assoziierter Pneumonie (VAP) zu schwerer lokaler oder
systemischer Infektion bestimmen.
Das Überleben einer schweren Pneumonie hängt nicht
nur von den Erregern, der Erreger-Resistenzsituation oder vorbestehenden Komorbiditäten
und Umwelteinflüssen ab, sondern auch von genetischen Faktoren, welche die Abwehrlage eines
Patienten entscheidend mitbestimmen.
PROGRESS plant, gut definierte klinische Phänotypen
mit Daten zu DNA, RNA und Proteinen zu verknüpfen, die mit Hilfe von Hochdurchsatzverfahren
aus dem peripheren Blut gewonnen werden. Auf diese Weise können grundlegende genetische
und molekulare Krankheitscharakteristika mit klinischen Aspekten der Infektion
in Beziehung gesetzt werden, wodurch die Identifizierung typischer Signaturen („Fingerabdrücke“) möglich wird.
Der
querschnittliche Vergleich solcher Signaturen bei Patienten mit und ohne
Krankheitsprogression soll dazu dienen, Risikofaktormodelle zur Voraussage eines
schweren Krankheitsverlaufs zu entwickeln. Darüberhinaus soll die Analyse der
Veränderungen molekularer Marker unter Krankheitsprogression sowie zwischen den
unterschiedlichen Pneumonieformen ermöglichen, die zugrundeliegenden pathophysiologischen
Prozesse besser zu verstehen. Dieser Ansatz soll dazu beitragen, diagnostische
Werkzeuge zu schaffen, die helfen können, die Versorgung von Patienten mit
Pneumonie auf der Basis einer verbesserten Entscheidungsfindung zu optimieren.
PROGRESS-Koordinator Prof. Dr. Norbert Suttorp
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie und Pneumologie
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Augustenburger Platz 1
D-13353 Berlin